Die „wingwave“-Community widmet sich dieses Jahr dem Thema „Euphorie-Management“, dem Managen von „Euphorie-Stress“, der dazu führt, dass man zu viel tut oder sich zu viel einverleibt. Sei es übermässiges Essen, sei es übersteigerte Aktivität im sportlichen Bereich, sei es überhöhter Konsum von Internet oder sonstiger Information – also von all dem, was man in der Verhaltensmedizin „Craving“ nennt (übermässiges Verlangen, Nicht-Aufhören-Können). Die Folgen dieses chronischen „euphorischen“ Stress sind bekannt, doch werden sie meist erst dann wahrgenommen, wenn Körper, Seele und Geist Symptome wie Verspannungen, Konzentrationsstörungen oder Depressionen erzeugen.
Bei diesem neurobiologischen Stresszuständen passiert Ähnliches wie bei einer Panikattacke: das Blickfeld verengt sich, der zinguläre und präfrontale Cortex weist eine verminderte Aktivierung auf, und das limbische System ist in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Cora Besser-Siegmunds neuer Artikel „Aktien, Pralinés und das „Trauma paradox“, der in der aktuellen Ausgabe 04/2012 von „Kommunikation&Seminar“ erschienen ist, macht das Thema transparenter wie auch im “positiven Stress” Verzerrungen auftreten können.
„Einem ähnlichen Verzerrungseffekt unterliegen auch positive Reize: Beim ausgeglichenen Arousal ist die Torte ein kleines, aber unbedeutendes Vergnügen, bei innerer Hochspannung oder quälendem Hunger wird sie zu einem riesigen, rettenden Anker, der uns vor dem „Durchknallen“ oder gar Sterben beschützt. Diesen Effekt nennen wir „Hypnose Fortbildungenparadox“: Hat sich die Torte nur einmal als bedeutsamer Überlebensanker ins Stressgedächtnis eingebrannt, wird sie von diesem Zeitpunkt an immer heiss begehrt werden. Sie bindet Aufmerksamkeit, entwickelt sich zum intrinsischen – das meint aufdringlichen – Objekt der Begierde und benimmt sich wie ein traumatisches Ereignis, das immun gegen heilsames Vergessen reagiert. Entsprechende Überbewertungen erfahren auch Aktien und Anlageobjekte, wenn Menschen vom „Börsenfieber“ angesteckt sind.
Mit „Trauma paradox“ bezeichnen wir also die Stress-Prägung unseres Nervensystems mit einem allzu guten Gefühl im Zusammenhang mit einem emotional positiven Trigger. Die Schokolade ist unwiderstehlich, obwohl sie dick macht, wir kommen nicht weg vom Computer, obwohl wir eigentlich todmüde sind. Das allzu hohe Distress-Level, welches derartig massstabsverzerrte Stress-Imprintings begünstigt, kann – wie gesagt – sowohl durch allzu negative als auch durch allzu positive Erregungszustände begünstigt werden.
– Genussmittel, übermässiges Essen und Trinken
– Leidenschaftliches Verliebtsein
– Besitztümer – angefangen von Taschen und Schuhen bishin zu Immobilien und Aktien
– Mediensog von Fernsehen, Internet, Smartphones
– Mentale Kicks durch Euphorie-Beliefs: „Du schaffst alles, du musst es nur wollen!“
– Fixe Ideen, religiöser Eifer usw.“
Ziel der Intervention mit wingwave ist es, dass wir übermässiges Verlangen in Zukunft gelassen auffangen und Handlungsspielräume zurückgewinnen können.
Mehr über wingwave erfahren Sie am viertägigen wingwave-Coaching Seminar. Es richtet sich an professionelle Coaches, Berater, Trainer und Therapeuten. Es ist ein zusätzliches Modul zu einer abgeschlossenen Ausbildung in NLP, Kommunikationspsychologie, Hypnotherapie, Psychotherapie oder vergleichbaren Abschlüssen. Mehr Informationen zum wingwave Seminar.