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IGM – Institut für ganzheitliche Methodik

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Wie der Geist den Körper aufbaut

Psychosomatik

Wie der Geist den Körper aufbaut

Die moderne Hirnforschung zeigt einen ganzheitlichen Ansatz

Genauso alt wie das menschliche Denken ist der Versuch eines ganzheitlichen Ansatzes in der Medizin. Schon im Altertum hiess es, man müsse ein Augenleiden vom Kopf her behandeln, den Kopf aber vom ganzen Körper aus. Der ganze Körper wiederum könne nur von der Seele aus geheilt werden.

Für viele „Heiler“ ist es heute allerdings nicht nötig, die wissenschaftlich nur schlecht fassbare Instanz “Seele” als Verursacher körperlicher Krankheiten zu bemühen. Es genügt, auf ihren materiellen Träger zurückzugreifen: dem Gehirn.

Johann Caspar Rüegg, emeritierter Physiologieprofessor und selbst Fachmann auf dem Gebiet der neurobiologisch fundierten Psychosomatik, beschreibt in seinem neuen Buch (Gehirn, Psyche und Körper) das neue Verständnis dieser medizinischen Teildisziplin. Das Ziel ist, “die Kluft zwischen einer rein somatisch orientierten Medizin und einem ganzheitlichen, psychosomatischen Krankheitsverständnis” zu überbrücken.

Rüegg zeigt auf, dass “die Aktivität eines bestimmten Hirnteils das bewusste Erleben und die Befindlichkeit beeinflussen, – aber auch – das Bewusstsein wiederum auf die Aktivität einer Hirnregion zurückwirken” kann. Er ist Gegner einer epiphänomenalistischen Sichtweise, die den Geist lediglich als Nebenprodukt neurophysiologischer Prozesse deutet, ihm umgekehrt aber jede kausale Wirkung abspricht.

Eng verbunden mit dem Problem der Einwirkung des Geistes auf den Körper ist die Frage der menschlichen Freiheit. Anfang der 1980er Jahre hat der amerikanische Physiologe Benjamin Libet aufgezeigt, dass ein Willensakt erst mehrere Zehntelsekunden nach der Entstehung eines spezifischen Bereitschaftspotenzials überhaupt bewusst wird. Rüegg macht allerdings darauf aufmerksam – und bezieht sich dabei auf die Erkenntnisse der Münchener Psychologen Patrick Haggard und Martin Eimer -, dass das Bereitschaftspotenzial “gar nicht die Ursache für das Bewusstwerden einer Entscheidung sein kann”.

Alles in allem versucht Autor Rüegg die kartesische Trennung von Körper und Geist zu überwinden. Der Mensch stelle eine psychophysische Einheit dar, da jede geistige Aktivität mit neurophysiologischen Prozessen korreliert und der Geist in der Lage ist, Einfluss auf das körperliche Empfinden zu nehmen: “Ich postuliere deshalb, dass unsere synaptischen Strukturen nicht nur durch das gesprochene Wort, sondern auch durch verbales Denken verändert werden.”

Rüegg erhält Zustimmung vom Schweizer Allgemeinmediziner Rudolf Schoppli:

„Das Geheimnis echter ärztlicher Leistung ist die Fähigkeit, Hoffnung zu machen, auch wenn das Vermögen der Medizin als Wissenschaft beschränkt ist.”

Barbara Prinzing

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