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IGM – Institut für ganzheitliche Methodik

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Abgrenzung und Selbstschutz für Therapeuten

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Während einer Ausbildung zum Therapeuten/zur Therapeutin gehört ein wichtiges Thema immer wieder beleuchtet: Wie sollte sich der professionelle Therapierende selber schützen, abgrenzen und regenerieren?

Im Praxis-Alltag geschieht viel Beindruckendes, Bewegendes, auch Erschütterndes. So erleben viele Klienten einen Durchbruch in ihrem momentanen Lebensthema, eine wertvolle Erkenntnis, Werkzeuge, um weiter gehen zu können. Oft geschieht dies in sehr emotionalen Situationen. So wird nicht selten geweint, geschrien, gehadert, gezweifelt, geflucht und resigniert. Es liegt auf der Hand, dass aus therapeutischer Sicht sehr viele Eindrücke ihre Spuren hinterlassen, oft gibt es am Ende einer Arbeitswoche eine Menge aufzuarbeiten, zu verstehen, abzulegen.

Zum Beispiel jene Klientin, die aufgelöst nach dem selbst gewählten Schwangerschafts-Abbruch in die Praxis stürmt oder jene Klientin, die sich vor lauter zwanghaftem Nachdenken spontan Haare bis zur Kahlheit ausreisst, nicht zu vergessen der Vater dreier Kinder, der seine Frau nicht mehr versteht oder jene Klientin, die sich überlegt, ob es für sie und ihre Umwelt einfacher wäre, ihrem Leben ein Ende zu setzen…

Ein massiver Informations-Fluss, der durch den Therapeuten zu tragen ist, der massive Erwartungsdruck und die quälenden Zweifel an der eigenen Fähigkeit sind Alltags-Elemente in der Ausübung therapeutischer Begleitung: Freud und Leid, Ankunft und Abschied, Schmerz und Erlösung, sie alle reichen einem im rasantem Tempo die Hände. Wen wundert`s, dass viele Therapierende selber in die Zone vom klassischen Burnout geraten, nämlich schlicht aus der Tatsache heraus, dass sie mit dem Übermass an Einflüssen nicht mehr zu Recht kommen?

Hier daher einige Ansätze der Bearbeitung:

  • Jeder Therapierende hat sich Klarheit über seine Rolle während der Beratung zu verschaffen. Er muss sicherstellen, dass er tatsächlich in der Rolle des Therapierenden ist, also nicht der des Freundes, des Vaters, des Partners oder des Sohnes. Diese Rolle gewährleistet eine professionelle Distanz zum Erleben während der Therapie. Er übernimmt zu Beginn der Sitzung diese Rolle und legt sie am Tages-Ende wieder ab.
  • Bei markanten persönlichen emotionalen Reaktionen während einer Sitzung ist sofortiges Handeln angebracht: Jede Therapierende darf einen eigenen Coach ihres Vertrauens aufsuchen, um diese Verknüpfung zu beleuchten, zu klären und freizugeben.
  • Ein Netzwerk unter Therapierenden ist unbedingt empfehlenswert, um eigene Befindlichkeiten auszutauschen, Vorgehensweisen zu besprechen. Dies schafft Selbstvertrauen.
  • Immer wieder gehört der persönliche „Schutz-Anker“ ins tägliche Handeln einer therapierenden Person, etwa visualisiert durch den schützenden Regenbogen, durch entspannende Glaubenssätze, durch die Verbindung mit dem Vertrauen.
  •  Perfekt sitzende Abläufe im Praxis-Alltag ermöglichen Gelassenheit und auch in anspruchsvollen Situationen ein selbstsicheres Auftreten.
  • Ausreichender Schlaf und der Aufenthalt in der stillen Natur unterstützen die Regeneration.

Therapierende sind auch Menschen. Es steht ihnen zu, Prozesse zu beobachten, zu führen und den Teil, der zum Klienten gehört, bei diesem zu belassen.

Barbara Prinzing

Quelle: Pixabay, Wikipedia

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