Das Spiel mit den Nuancen: Minimal Cues

Bruchteile

Wir alle haben eine lebenslange Erfahrung im Erkennen und Antworten auf minimale Reize.

Dies können minimale Bewegungen, Gesichtsausdrücke, Haltung, Augenspiel, aber auch kleinste verbale Äußerungen oder Atemveränderungen sein. Diese Veränderungen zeigen  Prozesse auf, dass etwas auf der seelischen, mentalen oder körperlichen Ebene stattfindet. Das geübte therapeutische Auge nutzt diese Hinweise sehr aufmerksam, um stets  die Befindlichkeit seines Klienten zu kennen. Alles andere rückt dadurch in den Hintergrund.

Zeichen dafür können sein:

In der bevorzugten Sprache (verbal): das Wiederholen von einzelnen Ausdrücken, die Übernahme der Sprechgeschwindigkeit, der Tonhöhe, der Lautstärke etc.

In kleinsten nonverbalen Reaktionen: das Übernehmen von Körperhaltung und kleinsten Bewegungen des Klienten (Sitz- oder Stehposition, Körperhaltung im gesamten, Kopf- Schulter- Arm- und Beinhaltung, Körperspannung, kleine Bewegungen wie zum Beispiel Arm- und Kopfbewegungen, Änderungen in der Mimik, etc.)

In der Kommunikation bedeutet dies folgendes:

Inhalt: Das, was das Individuum an Information zum Gesprächsgegenstand beiträgt.

Stil: Die Art, in der dieser Inhalt kommuniziert wird. Die sich verändernden Ebenen spiegeln sich auf dem Tonfall, der Körpersprache (Gestik und Haltung, Gesichtsausdruck) und dem charakteristischen Syntaxmuster wieder.

Wie jeder Mensch aus eigener Erfahrung weiß, kann der Stil einer Kommunikation eine enorme Wirkung auf die Interpretation des Inhaltes durch den Zuhörer ausüben.

Das heißt, dass jede Kommunikation von stilistischen Komponenten begleitet ist, welche die Botschaft beeinflussen und oft auch Teil von ihr sind.

Alle Menschen verwenden Kommunikationsstile, die individuell typisch, charakteristisch und jeweils anders sind.

Dieses Erkennen und unmittelbare Aufgreifen von „minimal cues“ stellt ein mächtiges Werkzeug des Therapeuten dar. In der Hypnose-Therapie wird dieser Vorgang als pacing bezeichnet. Dieses Beobachten und Einbauen von nonverbalem und verbalem Verhalten des Klienten sollte die ganze Zeit über stattfinden als Ausdruck einer andauernden Kommunikation zwischen Klient und Therapeut, sowie der Prozessabläufe.

Barbara Prinzing

Quelle: Pixabay, Wikipedia

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