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Die Archetypen

Teilpersönlichkeit

Der Archetyp des Narren und seine Rolle für die eigene Persönlichkeit. „Wer bin Ich, was bin Ich?“ Beschäftigt Sie diese Frage auch immer wieder mal? Kein Grund zur Sorge!

Es handelt sich dabei nicht um Anzeichen beginnender Persönlichkeitsspaltung, sondern ist Ausdruck der unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile in uns, denn unser Selbst ist eine sehr komplexe Entität. Im Alltag vergessen wir diese Tatsache aber allzu oft, vernachlässigen oder verdrängen Seiten von uns, die nicht ganz konform sind mit dem Bild, das wir von uns haben oder nach aussen zeigen wollen.

Unser Archetyp des „Narren“ (und auch viele andere “Schattenarchetypen) wird so auf die Aussenwelt projiziert und ebenso wird auch ein grosser Teil unseres Potenzials an andere delegiert. Das ist nicht gut, weder für uns noch für die „Aussenwelt“. Denn unbewusste und vernachlässigte Persönlichkeitsanteile hinterlassen im besten Falle ein Gefühl der Leere, können aber auch sehr rasch zu Konflikten, Lebenslügen, schweren Krisen, psychischen oder auch somatischen Krankheiten führen.

Die amerikanische Psychologin Carol S. Pearson sieht den Archetyp des Narren als eine Schlüsselfigur im Komplex des Selbst. Sie sagt, dass jeder von uns mit inneren, oftmals nicht integrierten Persönlichkeitsanteilen lebt. Wir können dies, weil wir im Allgemeinen das Wissen von den nicht zum eigenen Vorstellungsbild passenden Anteilen verdrängen. Oder wir machen uns an „Verbesserungsprojekte“, damit sie passend werden. Es gehört aber zum Menschsein, dass wir im Leben immer Pluralität erleben: Verschiedene Persönlichkeitsanteile von uns wollen nun mal verschiedene Dinge. Der Narr lehrt uns, dies nicht mehr zu leugnen oder zu bekämpfen, sondern es zu geniessen.Denn der Narr reagiert auf die Pluralität in unserem Selbst nicht durch Leiden, sondern indem er die gegensätzlichen Teile dieses Selbst miteinander tanzen lasse. „Ob die Musik der Seele misstönend oder harmonisch, der Tanz schön oder schrecklich ist, interessiert ihn dabei nicht, ihm ist nur der Tanz wichtig” sagt C.S. Pearson.

Der Archetyp des Narren steht somit für unser inneres Wissen um diese vielen „Personen“, die in uns wohnen. Und er ermuntert uns, sie auszudrücken, und zwar unabhängig davon, ob unser Ich sie schön oder hässlich, lustig oder peinlich findet, das spielt für ihn keine Rolle. Denn dieser innere Narr geniesst auch die so genannt negativen Teile des Lebens. Er erinnert uns daran spielerisch mit ihnen umzugehen, nicht alles so ernst zu nehmen und jeden Aspekt unseres Selbst zu schätzen.

Archetypisch gesehen bilden der innere Narr und der innere König ein Paar. Die Aufgabe des Königs besteht darin, für Ordnung in unserem Selbst zu sorgen, wodurch bestimmte Kräfte ausgeschlossen werden. Der Narr schafft hierzu ein dynamisch ausgleichendes Element, indem er einerseits den Kontakt zu diesen ausgeschlossenen Qualitäten herstellt und andererseits den König spiegelt, ihn in Frage stellt und herausfordert.

Gerade in der heutigen Zeit, in der wir uns immer mehr „verkaufen, uns dem Kunden oder dem Arbeitgeber schmackhaft machen müssen, ein passendes Image und Profil von uns gefordert wird, ist es wichtig, nicht aus den Augen zu verlieren, dass wir mehr sind als nur Image oder Profil, mehr als nur Persona: Wir sind ein komplexes, mehrdimensionales Selbst.

Barbara Prinzing

Quelle: Pixabay, Wikipedia

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