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IGM – Institut für ganzheitliche Methodik

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Emotionaler Hunger lässt uns oft essen – satt werden wir jedoch kaum…

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Trostschokolade und Frustchips sind keine wirklichen Hilfen..

Ein Praxisbeispiel:

Anna ist eine sensible Frau mittleren Alters. Sie hat wunderbar ausdrucksstarke Augen, ein charmantes Lächeln und, wie sie gerne humorvoll betont, Rubensformen.

Als sie in meine Praxis kam, war ihr Leben unmittelbar vorher wie ein Kartenhaus in sich zusammen gestürzt. Sie hatte mir dies eindrucksvoll per Mail-Tagebuch vorgängig dokumentiert. Darin hatte sie sehr berührend beschrieben, wie sie ihr langjähriger Partner, mit dem sie ihr gesamtes Leben aufgebaut hatte, wegen einer Bekannten verlassen hatte. Quasi von einem Tag auf den anderen…wie sie eine Fehlgeburt, ein finanzielles Desaster durchlebt und ein Haus mit diversen offenen Baustellen als Bilanz zum Schluss in Händen hielt…

Aus Annas Schilderung erfuhr ich, dass sie mehrere Tage und Nächte nur geweint hatte und mit dem Gedanken gespielt hatte, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Nur der Gedanke an die vielen gemeinsamen Tiere, die sich im Lauf der vergangenen Jahre eingefunden hatten, gab ihr einen Grund weiter zu leben.

„Etwas Gutes hat das Ganze jedoch auch“, fuhr die geprüfte Anna tapfer fort, „ich habe in den letzten zwei Monaten bereits acht Kilo abgenommen. Natürlich waren das auch der Schock, der Kummer und die Verzweiflung, die mich nicht mehr essen liessen. Aber jetzt erkennen ich, dass es auch etwas anderes war, das mich zu viel und das Falsche essen liess…Ich war ja so blind!“

Anna berichtete überaus selbstkritisch, wie viel sie in den vergangenen acht Jahren in diese Beziehung investiert hatte: Emotionen, Aufmerksamkeit für den Partner, Geld…sie hatte dadurch sich, ihr überaus erfolgreiches Geschäft, ihre Gesundheit und- vor allem- ihre Bedürfnisse als Anna immer weiter in den Hintergrund rücken lassen. Anna erzählte, dass sie früher eine schlanke, ranke und dynamische Frau war. Immer mehr war sie jedoch in ihre Zerrissenheit zwischen Beziehung und persönlicher Vision eingetaucht, um sich schliesslich irgendeinmal ganz zu verlieren. Unstillbarer Appetit hatte sie immer öfter heimgesucht, den sie vergeblich mit Essen zu stillen versucht hatte. Ihr Körper hatte mehr und mehr mit Fetteinlagerungen geantwortet- ein Sättigungsgefühl erlangte sie so natürlich nie. Anna hatte jedoch die Übersicht nicht besessen, die Zusammenhänge mitten in ihrem persönlichen Drama zu erkennen. Erst der Total-Zusammen-Bruch öffnete ihr die Augen.

In einer ersten Sitzung verabschiedeten wir ihren ehemaligen Partner, wir entfernten ihn aus Annas innerem, mentalem Garten. Durch wichtige Erkenntnisse konnten ihre Wunden nun zu heilen beginnen. Anschliessend war es Anna möglich, ihre äusseren und inneren Baustellen zu erkennen und zu beheben. Annas Neu-Orientierung gelang immer besser. So belebte sie ihr Geschäft erfolgreich wieder, wies jegliche finanziellen Forderungen, die nichts mit ihr zu tun hatten, zurück und kaschierte vorerst einmal erfolgreich die Baustellen in ihrem gezeichneten Haus. Schliesslich fand sich auch hierfür eine gute Lösung.

Zusehens trennte sich Annas Körper von den überflüssigen Pfunden. Sie ist immer noch auf dem Weg zu ihrem Idealgewicht. Anna hatte in den vergangenen Jahren so manche Diät erfolglos versucht. Erst jetzt, als sie ihre wahren Bedürfnisse und deren Verlust so schonungslos vom Schicksal aufgezeigt bekommen hatte, erkannte sie:
„Ich werde mich nie wieder von einem Menschen unfrei machen lassen. Mein Körper ist mir nun ein zuverlässiger Indikator für meine seelische Situation. Trotz allem Leiden bin ich dankbar.“

Barbara Prinzing

Quelle: Pixabay, Wikipedia

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