„Ich habe mit Selbsthypnose geboren.“ – Daniela Leins

Entspannung

Ein Interview mit Daniela Leins

Daniela Leins ist diplomierte Masseurin mit eigener Massage-Praxis in Rüschlikon bei Zürich. Im TV-Beitrag ist zu sehen, was durch Hypnose als Geburtshilfe möglich ist und wie friedvoll dadurch eine Geburt ablaufen kann. Andreas Koch konnte für das IGM noch ein paar zusätzliche Fragen an Daniela Leins richten, die den TV-Beitrag um interessante Aspekte erweitern.

Wie habe Sie die Geburt von Marilyn insgesamt erlebt?
Daniela Leins: „Sehr entspannt. Ich empfand die Geburt auch als ‚kurzweilig. Das lag daran, dass ich die einzelnen Schritte und Phasen intensiv und trotzdem sehr ruhig wahrgenommen habe.“

Was war der zentrale Unterschied gegenüber einer Geburt, wie sie üblicherweise erfolgt?
„Der grösste Unterschied zu meiner ersten Geburt war: Ich konnte mitbestimmen! Ich war dem Geschehen und den damit verbundenen Schmerzen nicht einfach ausgeliefert, sondern konnte den Geburtsvorgang aktiv mitgestalten, ihn und die Schmerzen ‚steuern’, wenn man so sagen will. Die Wehen überwältigten mich nicht, das war eine enorme Erleichterung.“

Hatten Sie keinerlei Probleme, die Hypnose zu halten?
„Vor den Presswehen bin ich einmal aus der Hypnose ‚gefallen’. Sofort waren wieder die gleichen Schmerzen da, wie bei meiner ersten Geburt, ich fand aber sehr rasch wieder ‚zurück’. Die letzten fünf Minuten bei der Geburt von Marilyn erfolgten auch ohne Hypnose, aber das stimmte so für mich, da es nur sehr kurz war.“

Was meinen Sie: Hat das Ungeborene von der Geburtshypnose profitieren können? Wenn ja, in welcher Hinsicht?
„Das zur Welt kommen ist ja für das Baby ein tiefgreifendes Ereignis, auch wenn es dieses wohl unbewusst erlebt. Wenn die Gebärende unter grossem Stress steht, so wirkt sich dieser zusätzlich noch auf das Kind aus. Ich bin mir sicher, dass die Geburt mit Hilfe der Selbsthypnose auch für das Baby wesentlich angenehmer ist.“

 Gibt es dafür erkennbare Anzeichen?
„Marilyn war sofort viel ruhiger und entspannter als meine erste Tochter nach ihrer Geburt. Sie regenerierte sich auch sehr rasch, hatte zudem keinen ‚zerdrückten’ Kopf, wie man das bei Neugeborenen häufig sieht. Ich denke das lag daran, weil es mir durch die erreichte Entspanntheit möglich war, das Baby ganz selbstverständlich ‚loszulassen’ und in weniger als zwei Stunden in die Welt zu geben.“

Wie sind Sie auf die Hypnose zur Geburtserleichterung gekommen?
„Ich hatte bei meiner ersten Tochter eine sehr schmerzhafte Geburt erlebt, das wollte ich wenn immer möglich nicht nochmals durchmachen. Eine Hebamme teilte mir dann mit, dass Hypnose eine wirksame Methode zur Geburtserleichterung sein könne. Das weckte mein Interesse und ich informierte mich eingehender darüber. Danach hatte ich zwei Sitzungen bei Susanne Keller-Loomans…“

…tatsächlich nur zwei Sitzungen, das hat schon genügt?
„Ja, zwei Sitzungen. Frau Keller-Loomans gab mir aber eine speziell für mich produzierte CD mit den Gesprächen dieser Sitzungen mit, die ich mir regelmässig anhörte; auch im Tram oder im Zug, da die Geburt in meinem Fall durch die Fernsehaufnahmen ja quasi zu einem ‚öffentlichen Ereignis’ wurde. Die Anforderung an mich um Entspanntheit und Ruhe zu erreichen, wurden dadurch noch zusätzlich etwas gesteigert.“

Sie haben somit trainiert, um sich selbst in einen hypnotischen Zustand versetzen zu können?
„Genau. Die CD half mir vor allem dabei, meine Ängste vor den Schmerzen aufzulösen.“

Praktizieren Sie nach der Geburt auch noch Hypnose?
„Eigentlich schon, vor allem um nicht ‚auszuflippen’. Wenn die Kinder zum Beispiel im Auto nerven, kann ich sie auf diese Weise beruhigen, einmal konnte ich sie sogar zum einschlafen bringen. Selbsthypnose hilft mir zudem in meinem Alltag dabei, entspannt zu bleiben, indem ich mich schnell wieder zentrieren kann.“

Frau Leins, ganz herzlichen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.

Barbara Prinzing

Quelle: Pixabay, Wikipedia

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