Luzides Träumen

Fantasie

Luzides Träumen – das schlummernde Potential

Zitat vom Philosophen Ludwig Wittgenstein

In den besseren Momenten erwachen wir aber soweit auf, dass wir erkennen, dass wir träumen.
Träumend Probleme lösen, Ängste beseitigen oder Musizieren lernen? Davon kann man nur Träumen – ist aber eigentlich jedem von uns möglich.

Beim Klarträumen – oder eben dem luziden Träumen – weiß der Schlafende, dass er träumt. Manchem Schlafenden gelingt es sogar, das nächtliche Fantasiegeschehen aktiv zu beeinflussen. In Untersuchungen wurde zudem festgestellt, dass sich Menschen, die sich mit Meditation, Autogenem Training und Hypnose beschäftigen viel häufiger luzid Träumen. Namhafte Traumforscher vertreten die Hypothese, dass Klarträumen an sich ein meditativer Zustand ist. Denn mit zunehmender Luzidität nehmen wir wahr, dass alles, was die eigene Aufmerksamkeit erregt, einschliesslich plötzlicher Einfälle, Symptome, Beziehungsthemen und Weltereignisse, vom Träumen eingeleitet wird.

Wenn man dann vom luziden Träumen wieder in den Wachzustand zurückkehrt, werden oft starke Wellen von positiver Energie gespürt.

Sich selber im Traum begegnen

Die unbegrenzten Gestaltungsmöglichkeiten der Traumumgebung im Klartraum eröffnen dem Träumer verschiedene Optionen:

Der Psychologe Paul Tholey nutzte beispielsweise Klarträume systematisch dazu, um komplexe Bewegungsabläufe zu erlernen. Damit war es ihm möglich, auch körperlich anspruchsvolle Sportarten im Traum zu „trainieren“ und damit für den Wachzustand vorzubereiten. Ähnliches erreicht man auch in der Sporthypnose.

Ein weiteres geeignetes Einsatzgebiet von Klarträumen ist die Behandlung von Albträumen. Dabei kann man den weiteren Traumverlauf – zumindest in Ansätzen – in eine positive Richtung lenken. Solche Techniken werden auch in der Hypnosetherapie wirkungsvoll eingesetzt. Weiter besteht die Möglichkeit, dass die Personen eines Klartraums Bewusstseinsbestandteile sind, somit  ein Träumer in dialogischer Form mit sich selbst in Kontakt treten kann.Traumfiguren nach ihrer Bedeutung im Traum oder nach dem Sinn des Traumganzen befragen und damit sogar aktive Traumdeutungen im Traum selbst vornehmen. Der fortgeschrittene Klarträumende schafft sich damit eine „Metaposition“ innerhalb des Traums, von der er über seine Position im Traum reflektieren kann.

Als einer der ersten beschrieb der surrealistische Künstler René Magritte den klartraumähnlichen Wachzustand. Er nannte es eine Halbschlaf-Vision am Morgen beim Aufwachen, bei dem er wesentliche Bildkompositionsprobleme löste.

Ähnliche Fragen stellen sich manche Menschen nächtens spontan: Träume ich das alles nur? Manche Schläfer werden sich in diesen Momenten nicht nur der Tatsache bewusst, dass sie träumen, sie können das fiktive Geschehen sogar aktiv beeinflussen, ohne dabei zu erwachen.

Zum Thema zeigt der Film Inception von Christopher Nolan wie eine Gruppe von Bewusstseinsexperten die Träume anderer Menschen manipuliert.

Barbara Prinzing

Quelle: Pixabay, Wikipedia

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