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IGM – Institut für ganzheitliche Methodik

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Märchen bei Bettnässen

einnässen

Du kannst dich bequem einrichten auf deinem Bett oder einem grossen Kissen und wenn du die Augen schliesst kannst du in deiner Fantasie auf einem fliegenden Teppich ins Zauberland reisen.

Im Zauberland wohnt eine lustige, junge Hexe, Lisa, und ihr Rabe Karim. Die Hexe Lisa, musste zuerst sehr lange üben bis sie richtig zaubern konnte und bis sie endlich mal zum Hexenball durfte, war sie 116 Jahre alt. Mit ihren 116 Jahren war sie aber immer noch viel jünger als die anderen Hexen. Sie hatte viel Spass in ihrer Hütte und mit ihren Freundinnen und war gerne zu allerlei Schabernack bereit. Vor Lisa’s Haus stand ein Brunnen, der immer leckte und alles rundherum nass machte. Eines Tages kam Lisa aus dem Haus und rutschte auf dem nassen Boden aus und verstauchte den Knöchel. Eine ältere, sehr weise Hexe erscheint und fragt, ob sie Hilfe brauche. Die Alte erklärt Lisa: „Dieser Brunnen ist eben ein sprechender Brunnen sei, ein Gefühlsbrunnen. Der sprechende Brunnen zeigt an wenn du so viele Gefühle hast, zum Beispiel wenn du traurig oder wütend bist oder beides zusammen, dass das Wasser nicht mehr abfliessen kann, dann läuft der Brunnen über. Wenn du aber jedes Mal, wenn du dich freust einen Tanz machst und wenn du wütend bist Holz hacken gehst oder wenn du traurig bist, dir erlaubst zu weinen und dich trösten zu lassen von deinen Freundinnen oder von Karim, dann wird der Brunnen nicht mehr lecken. Das Wasser wird in den Brunnen hineinfliessen und wieder abfliessen, genauso wie und wann du es wünschst. Du kannst dann dem Sprudeln lauschen und die Geschichten hören, die er dir zu erzählen hat.“

Lisa, die Hexe, hörte interessiert zu und freute sich, dass es eine Lösung für ihren Brunnen gab. Sie tanzte in Gedanken schon wieder mit geheiltem Fuss durch ihr Haus und ihren Garten, doch dachte sie auch, dass die alte Hexe sicher etwas übertrieben hatte mit ihrem Ratschlag. Bestimmt genügte es, wenn sie zwar vor Freude tanzte und in vor Wut auf den Holzpflock schlug, doch wem nützte es schon, wenn sie weinte und sich dazu noch von ihren Freundinnen oder ihrer Mutter trösten lassen sollte? Nein, nein, das ging niemanden etwas an.

Am nächsten Tag schien die Sonne so schön und die Hexe Lisa schmetterte ihr Lied, wie es die Alte ihr empfohlen hatte. Sie dachte: „So, das genügt!“ Am Abend ging sie prüfend zum Brunnen und oh weh, es stand schon wieder alles unter Wasser, im Gegenteil ihr hübscher Garten war überschwemmt. Missmutig setzte sich die Hexe auf ihre Ofenbank und dachte nochmals über den Rat der alten Hexe nach. Es stimmte schon, sie war den ganzen Nachmittag traurig gewesen, weil sie von ihrer Mutter gehört hatte, ihr Vater sei so weit verreist, dass er nicht zu ihrem Geburtstagsfest kommen können. Aber Lisa wollte weder vor ihren Freundinnen noch vor ihrer Mutter weinen, obwohl sie sehr traurig war. Sie wollte gar nicht weinen. Sie wollte es nur vergessen.

Vielleicht hatte die Alte ja doch recht mit dem sprechenden Brunnen? Lisa, die lustige, junge Hexe, beschloss es beim nächsten Mal zu versuchen und damit sie es ganz bestimmt tun würde, legte sie einen Stein der Erinnerung in ihre Rocktasche.

Am nächsten Morgen trocknete die Sonne den Boden um den Brunnen und ein paar Tage geschah nichts. Dann starb ganz plötzlich Lisa’s geliebte Katze, sie war schon sehr alt. Der Stein in der Tasche erinnerte sie an ihr Vorhaben. Sie ging zu ihrer Mutter und zu ihren Freundinnen und weinte bitterlich. Und sie liess sich trösten. Da fühlte sich die Hexe Lisa erleichtert und es tat gut sich trösten zu lassen und ihre Gefühle mit anderen zu teilen.

Der Brunnen blieb rundherum trocken. Die Hexe tanzte einen Freudentanz in ihrem Garten und lauschte den Geschichten des sprechenden Brunnens.

Barbara Prinzing

Quelle: Pixabay, Wikipedia

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