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IGM – Institut für ganzheitliche Methodik

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Wie entsteht das verletzte Kind?

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Jedes Kind speichert alle gemachten Erfahrungen in sich. Man spricht heute von der Existenz eines Zellgedächtnisses, das über das Körperliche hinausgeht. Ein solcher Speicher ist von unendlich grosser Kapazität, in der keine Erfahrung verloren geht. Dadurch nimmt das Kind in uns eine bestimmte „Form“ an, das heisst, es wird geprägt. Aus diesen Prägungen setzen sich die Verhaltensmuster und Glaubenssätze des späteren Erwachsenen zusammen.

Zunächst bleiben diese Muster eher im Unbewussten und für den Agierenden selbst nur schwer als solche erkennbar. Sichtbar und therapierbar werden sie, wenn die durch entsprechende oder ähnliche Situationen getriggerten Verhaltensmuster bewusst (gemacht) werden.
Im Leben des Menschen können sich solche Muster und Glaubenssätze negativ oder positiv auswirken. Die Ursache für die negativen Muster sind dem verletzten Kind zuzuschreiben.
Solche negative Erfahrungen und deren Auswirkungen stehen heutzutage im Zentrum der therapeutischen Betrachtung. Man geht davon aus, dass die Aufarbeitung der kindlichen Traumata, wesentlich dazu beiträgt, im Leben als Erwachsener mehr Lebensqualität zu erlangen.
Es geht uns aber darum, den Fokus nicht nur auf die negativen Erfahrungen zu richten, sondern auch die Bedeutung der positiven Erfahrungen, des Wunderbaren, hervorzuheben.

Aristoteles schrieb einst:
Alle Dinge der Natur
tragen in sich etwas
etwas von Wunderbarem.

Diese Theorie besagt, dass die gemachten Erfahrungen es sind, die das aktuelle Leben gestalten. hierzu zwei Fallbeispiele

Ein Fallbeispiel von negativer Auswirkung einer Erfahrung, die uns prägte
Matthias ist der ältere von zwei Brüdern. Schon in der Volksschulzeit erlebt er, wie dem um zwei Jahre jüngeren Max alles spielerisch mühelos gelingt, wofür er selbst sich wesentlich mehr anstrengen muss. Dies führt zu einer Ungleichbehandlung vor allem seitens des Vaters, der Max bei jeder Gelegenheit als Vorzeigekind präsentiert. Mit 10 Jahren beginnt Matthias bettzunässen. Mit 15 Jahren verlässt er das Gymnasium, ergreift eine Lehre, zieht aus der elterlichen Wohnung aus und wird später zu einem äußerst erfolgeichen und gesellschaftlich beliebten Geschäftsmann und liebevollen Familienvater. Nur für seinen Bruder Max empfindet er unversöhnlichen Hass.

Ein Fallbeispiel von positiver Auswirkung einer Erfahrung, die uns prägte
Beate war ein Kind, das in seinem weit über das entwicklungspsychologisch bedingte Bedürfnis des Fragenstellens hinaus für ihre Eltern eine echte Herausforderung bedeutet hat. Beates Mutter mit skandinavischen Wurzeln und ihr Ehemann hatten dazu ein gemeinsames Vorgehen. Immer, wenn es wieder mal so weit war, veranstalteten sie ein „Sit In“ zu dritt, bei dem die Eltern alle für die betreffende Situation bestehenden Handlungsmöglichkeiten auflisteten und auch Stellung dazu nahmen, welche Wahl sie selbst treffen würden und warum. Danach war es an Beate, sich zu entscheiden und dies zu begründen. Beates Entscheidung wurde dann immer akzeptiert. Später, im Beruf und selbst Mutter, machte es ihr Freude, den Menschen genauso demokratisch begegnen zu können.

Was führt nun dazu, dass dieses Erlebte entweder positive oder negative Prägung verursacht?

In erster Linie ist es die Gesellschaft, in die wir als Kind hineingeboren sind, die uns prägt. Es sind die Normen und Ansprüche dieser Gesellschaft, mit denen wir unweigerlich konfrontiert werden, wie beispielsweise die Mode, die Religion und Tradition, die Gesetze, die Kultur, die Bräuche, das soziale System. Als Vermittler dieser normativen Ordnung fungieren die Bezugspersonen (die alle schon selber geprägt worden sind) des Kindes, in der Regel die Eltern oder Grosseltern und alle an der Erziehung des Kindes beteiligten Personen und Institutionen. Wie ein Kind nun diese Prägung aufnimmt, entscheidet seine individuelle Konstitution, die sich bereits pränatal auszubilden begonnen. Das bedeutet, dass ein Kind bereits pränatal prägende Erfahrungen gemacht, die wir durchaus für die nicht allerersten Erfahrungen halten. Dabei ist die Mutter, die ja selbst eine Geprägte ist, die erste und wichtigste Bezugsperson.

Auch dann, wenn der Adoleszente das Elternhaus verlässt, trägt er die Prägung des inneren Kindes lebenslang in sich. Seine Gestaltung seines weiteren Lebens erfolgt aufgrund dieser Prägung, die er mehr oder weniger gewichtet oder vielleicht genau das Gegenteil davon anstrebt. Unterbrechen kann er diese Prägung erst durch sein spirituelles Erwachen oder mittels seines erwachsenen Ichs.

Im Seminar “das verletze Kind in uns”, lernen Sie mehr über die Vielfalt des Verletzten inneren Kindes.

Barbara Prinzing 

Quelle: Pixabay, Wikipedia

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